Überall lese ich Tipps zu Selfcare: „Gönn dir mal eine Badewanne“, „Mach dir eine Kerze an“, „Verwöhne dich mit einer Tasse Tee “. Ehrlich gesagt: Oft stellen sich mir dabei die Nackenhaare auf.
Denn wenn wir den ganzen Tag im höher, schneller, weiter-Modus funktionieren, unsere Grenzen übergehen und keine Pause-Taste drücken, dann hilft auch ein zehnminütiges Bad am Abend nicht wirklich. Es ist wie ein Pflaster, das eine Wunde verdeckt, während sie darunter weiter offen bleibt.
Der Irrtum mit dem Pflaster: Selfcare vs. Selbstoptimierung
Viele glauben, dass Selfcare nur aus äußeren Ritualen besteht. Ein heißes Bad oder eine Tasse Tee können zwar wohltuend sein, lösen allerdings nicht die Ursachen von Erschöpfung oder innerer Unzufriedenheit.
Manchmal passiert es sogar, dass Selfcare selbst zu einem weiteren To-do wird – und damit zusätzlichen Stress erzeugt. In einem Coaching erzählte mir kürzlich ein Coachee: „Ich habe eingeplant, dass ich zweimal die Woche zum Yoga gehe und und eine Morgenroutine für mich gestartet, weil das ja so gut tun soll. Aber ich merke, dass mich das alles noch mehr stresst.“ Das Mein Coachee dies so empfindet ist kein Wunder, denn hier wird aus Selfcare Selbstoptimierung bzw. ein To do.
Es geht nicht darum, „viel hilft viel“, sondern darum, wirklich mit sich in Verbindung zu kommen und zu schauen: Was brauche ich? Was tut mir wirklich gut? Nicht, was das Außen sagt, was man angeblich tun soll, um sich gut zu fühlen. Es geht darum, zu spüren, was ich für mich brauche. Und das fühle ich nur, wenn ich in Verbindung mit mir bin. Dort beginnt echte Selbstfürsorge.
Denn echte Selbstfürsorge beginnt bei der inneren Verbindung:
👉 Bin ich wirklich in Verbindung mit mir selbst?
Was echte Selbstfürsorge ausmacht
In jedem von uns gibt es verschiedene innere Anteile:
Ein Teil möchte leisten, performen und erfolgreich sein. Gleichzeitig gibt es Teile, die sagen: „Mach mal Pause“, „Gerade ist es etwas viel“ oder „Ich bin unsicher bei diesem Projekt“.
Wenn wir nur der einen Stimmen folgen, übergehen wir die anderen Stimmen und wichtigen Signale unseres Körpers und Geistes. Genau hier setzt Selbstführung an: innehalten, spüren, zuhören – und nicht automatisch funktionieren.
Wie Selbstführung gelingt
Der Schlüssel zu echter Selfcare liegt darin, alle inneren Stimmen der Teile wahrzunehmen, ihnen mit Mitgefühl zu begegnen und bewusst zu entscheiden, welche Impulse aktuell wirklich hilfreich sind.
So übernehmen wir wieder die Regie über unser Leben – statt uns von Mustern, Erwartungen oder Autopilot steuern zu lassen.
Selfcare neu gedacht: Individualität zählt
Wenn wir in Verbindung mit uns selbst sind, verändert sich, was Selfcare für uns bedeutet. Es gibt kein universelles Rezept:
- Für den einen ist es ein Spaziergang in der Natur.
- Für den anderen eine Stunde für sich allein.
- Für den nächsten vielleicht die Badewanne – aber bewusst gewählt, nicht als Pflichtprogramm.
Fazit: Selfcare ist kein Pflaster.
Selfcare ist Verbindung – und echte Selbstfürsorge beginnt innen, nicht außen.
Wenn du spürst, dass du raus willst aus dem Autopilot und lernen möchtest, in echter Verbindung mit dir selbst zu sein, dann schau dir mein Seminar „Mehr Zeit für Leben“ an.
Falls du vorab Fragen hast oder schauen möchtest, ob es gerade das Richtige für dich ist, biete ich dir auch ein kostenloses Kennenlerngespräch an.